2. Aufführungsabend
Mitwirkende
- Alessandro De Marchi Dirigent
- Joachim Hans Fagott
gespielte Werke
Ottorino Respighi
- »Trittico botticelliano«
Antonio Vivaldi
- Fagottkonzert Es-Dur RV 483
Igor Strawinsky
- Konzert Es-Dur für Kammerorchester »Dumbarton Oaks«
Antonio Vivaldi
- Fagottkonzert a-Moll RV 497
Johann Sebastian Bach
- Brandenburgisches Konzert Nr. 3 G Dur BWV 1048
Nur zehn Jahre liegen zwischen den Hauptwerken dieses Konzerts. Und dennoch trennen Ottorino Respighi und Igor Strawinsky Welten. Die Orchestersuite »Trittico botticelliano« ist von Gemälden des Renaissancekünstlers Sandro Botticelli inspiriert. Respighi verwendet impressionistische Farben, um die malerischen Szenen lebendig werden zu lassen. Mit ihrer sanften Eleganz gehört die Suite so zu Respighis poetischsten Werken. Strawinkys Konzert »Dumbarton Oaks« wiederum ist von Bachs Brandenburgischen Konzerten beeinflusst. Es kombiniert in drei Sätzen klare Struktur und kontrapunktische Dichte mit rhythmischer Energie und gilt als eines der prägnantesten Kammerorchesterwerke aus Strawinskys Feder.
- Donnerstag30.1.2520:00 UhrSemperoperTicket-Preis:
6 – 17 €
Konzertdauer inkl. Pause ca. 90 min
Alessandro De Marchi
Der Dirigent Alessandro De Marchi gilt als einer der führenden Spezialisten der Aufführungspraxis auf historischen wie auch auf modernen Instrumenten mit einem reichen, fundiert recherchierten Repertoire von Alter bis Neuer Musik. Er dirigiert in den wichtigsten Opernhäusern Europas und tourte mit verschiedenen Orchestern durch Kanada, Australien, Südamerika, Russland und Japan. Er leitete Rachmaninoffs »Aleko« und Mascagnis »Cavelleria rusticana« an der Israeli Opera in Tel Aviv sowie Rossinis »Maometto secondo« und Verdis »La traviata« in Istanbul. Sein Opernrepertoire reicht von Monteverdi, Cavalli, Vivaldi und Händel über Keiser, Pergolesi und Hasse bis zu Haydn, Mozart und Cimarosa. Bellini, Rossini und Donizetti führt De Marchi ebenfalls im Originalklang auf und sieht sie in einer historischen Kontinuität zur Oper der Barockzeit und der Klassik.
Als jungen Dirigenten brachte Daniel Barenboim Alessandro De Marchi nach Berlin an die Staatsoper Unter den Linden. Seitdem kehrt De Marchi immer wieder dorthin zurück. Zu seinen jüngeren Dirigaten dort gehören Glucks »Orfeo ed Euridice«, Mozarts »Don Giovanni«, »Le nozze di Figaro« und 2025 eine Neuproduktion von Mozarts »Idomeneo« mit Rolando Villazón.
Eine ebenfalls besonders enge Verbindung besteht zum Hamburgischen Staatsorchester. Neben Sinfoniekonzerten dirigierte Alessandro De Marchi an der Hamburgischen Staatsoper Monteverdis »L’incoronazione di Poppea«, Händels »Giulio Cesare in Egitto« und »Almira«, Telemanns »Flavius Bertaridus, König der Langobarden«, Keisers »Der lächerliche Prinz Jodelet«, Mozarts »Don Giovanni«, Rossinis »Il Barbiere di Siviglia« und »La Cenerentola«, Glucks »Iphigenie auf Tauris« sowie John Neumeiers Ballettversionen von Bachs »Weihnachtsoratorium«, Händels »Messias« und Glucks »Orfeo ed Euridice«.
Mit der Sächsischen Staatskapelle Dresden und der Semperoper verbindet Alessandro De Marchi eine 20-jährige Zusammenarbeit. Konzertdirigate führen ihn außerdem zu den Wiener Symphonikern, dem Orchestre National de France, dem Orchestra dell’Accademia Nazionale di Santa Cecilia, dem Orchestra del Maggio Musicale Fiorentino, an das Teatro Colón (Buenos Aires), zu den Salzburger Festspielen, dem Tonkünstler-Orchester, der NDR Radiophilharmonie, dem Münchner Rundfunkorchester, dem SWR Symphonieorchester, dem hr-Sinfonieorchester, der Staatskapelle Berlin und anderen namhaften Orchestern.
Neben zahlreichen Live-Auftritten in europäischen Radio- und Fernsehsendern nahm Alessandro De Marchi viele Werke auf CD auf, darunter Bellinis »La sonnambula« mit Cecilia Bartoli und Juan Diego Florez, Pergolesis »L’olimpiade«, Telemanns »Flavius Bertaridus«, Provenzales »La Stellidaura vendicante« und Soloalben mit Franco Fagioli, David Hansen, Robin Johannsen, Lena Belkina und Sonya Yoncheva. Viele seiner Aufnahmen wurden mit Preisen ausgezeichnet, darunter der Preis der Deutschen Schallplattenkritik, der Gramophone Classical Music Award, der Choc du Monde de la musique, der Diapason d’Or und andere.
2009 übernahm Alessandro De Marchi die Nachfolge von René Jacobs als Künstlerischer Leiter der Innsbrucker Festwochen der Alten Musik, 2016 bis 2023 wirkte er auch als Intendant. Dort barg er vergessene Schätze der Musikgeschichte, darunter Pergolesis »L’olimpiade«, Provenzales »La Stellidaura vendicante«, Telemanns »Flavius Bertaridus«, Händels »Almira«, Porporas »Il Germanico«, Broschis »La Merope«, Paërs »Leonora« und Mercadantes »Didone abbandonata«. Im Rahmen der Festwochen rief De Marchi 2010 den Cesti-Wettbewerb zur Nachwuchsförderung ins Leben. Nachdem er zwanzig Jahre lang dem Barockorchester Academia Montis Regalis als Generalmusikdirektor vorstand, gründete er 2019 das Festwochenorchester für die Innsbrucker Festwochen der Alten Musik. 2023 wurde er für seine Verdienste mit dem Goldenen Ehrenring der Stadt Innsbruck und dem Tiroler Adler-Orden in Gold geehrt.
Joachim Hans
Joachim Hans wurde 1972 in Hachenburg (Westerwald) geboren und begann seine Ausbildung zum Fagottisten im Alter von 13 Jahren. Seine ersten Lehrer waren Michael Heinen (Rheinische Philharmonie) und Eckhard Mayer (Staatsphilharmonie Rheinland-Pfalz). Von 1990 bis 1993 war Joachim Hans Mitglied im Landesjugendorchester Rheinland-Pfalz. Sein reguläres Studium begann er im Jahr 1992 in der Klasse von Karl-Otto Hartmann an der Hochschule für Musik Freiburg. 1994 gehörte er zum Orchester des Schleswig-Holstein Musik Festival und ging mit dessen Kammerphilharmonie auf verschiedene Gastspielreisen.
Sein erstes Festengagement trat Joachim Hans nur ein Jahr später als 2. Fagottist in der Badischen Staatskapelle Karlsruhe an. Noch im gleichen Jahr wurde er zum Solofagottisten der Philharmonie Essen berufen. Auf gleicher Position spielt er seit 1996 in der Sächsischen Staatskapelle Dresden, außerdem seit 1999 im Bayreuther Festspielorchester.
Als Kammermusiker engagiert sich Joachim Hans in verschiedensten Formationen, u. a. im Carus-Ensemble Dresden, dem Bläserquintett der Staatskapelle Dresden sowie in der Kammerharmonie der Staatskapelle Dresden.
Solistisch trat er mit der Sächsischen Staatskapelle in Sinfoniekonzerten und Aufführungsabenden unter der Leitung von Rainer Mühlbach, Georges Prêtre und Sir Colin Davis auf. Neben seiner Tätigkeit als Orchestermusiker betreut Joachim Hans einen Lehrauftrag an der Hochschule für Musik Carl Maria von Weber Dresden.