4. Kammerabend
Mitwirkende
- Yuki Manuela Janke Violine
- Michail Kanatidis Violine
- Marcello Enna Bratsche
- Teresa Beldi Violoncello
-
Dresdner Kammerharmonie
- Andreas Kißling Flöte
- Bernd Schober Oboe
- Wolfram Große Klarinette
- Joachim Hans Fagott
- Robert Langbein Horn
Mitwirkende Gäste
- Margot Gélie Harfe
- Christian Gaul Sprecher
- Liam Dugelay Klavier
gespielte Werke
André Caplet
- Conte fantastique d’après »Le Masque de la Mort Rouge« d’Edgar Allan Poe mit Lesung der gleichnamigen Erzählung
Ludwig Thuille
- Sextett B-Dur op. 6 für Blasinstrumente und Klavier
Jean Françaix
- »L'heure du berger«
Francis Poulenc
- Sextett für Bläserquintett und Klavier
Eine Kriegsverletzung zwang den begabten Dirigenten André Caplet dazu, den Posten des musikalischen Leiters an der Pariser Oper aufzugeben. So widmete sich der 1878 in Le Havre geborene Musiker bald nur noch der Komposition. Als Schüler von Claude Debussy überwand er den vom Lehrer geforderten Impressionismus und näherte sich der Avantgarde – etwa, indem er für die moderne Konzertharfe komponierte. 1919 schrieb Caplet eine von Edgar Allan Poes Erzählung »Die Maske des Roten Todes« inspirierte »Phantastische Erzählung« für Harfe und Streichquartett. Das Werk fängt gleichermaßen die düstere und gespenstische Atmosphäre der Geschichte musikalisch ein und verarbeitet die eigenen Kriegserlebnisse.
- Donnerstag23.1.2520:00 UhrSemperoper
Konzertdauer inkl. Pause ca. 85 min
Yuki Manuela Janke
Aus einer Münchner Musikerfamilie stammend, begann ihre Karriere im frühen Kindesalter. Spätestens mit dem zahlreichen Preisen etwa beim Sarasate-, dem Paganini- und dem Tschaikowsky-Wettbewerb gelang ihr der Durchbruch, der sie rasch als Solistin auf die bedeutendsten Bühnen der Welt führte. Wie als Solistin und Kammermusikerin begeistert Yuki Manuela Janke auch als Konzertmeisterin der traditionsreichsten Orchester. Besondere Beachtung fand etwa ihre Interpretation von Richard Strauss’ »Heldenleben« im Goldenen Saal in Wien mit der Sächsischen Staatskapelle Dresden und Christian Thielemann. Als Konzertmeisterin der Staatskapelle Berlin genießt sie das Vertrauen von Dirigenten wie Daniel Barenboim und Zubin Mehta. Regelmäßig gastiert sie bei den Münchner Philharmonikern, dem Leipziger Gewandhausorchester und bei diversen Orchestern im Ausland. Ihre wichtigsten musikalischen Impulse erhielt sie bei Igor Ozim am Mozarteum Salzburg sowie durch die kammermusikalische Zusammenarbeit mit Christoph Eschenbach, Wolfgang Emanuel Schmidt, dem Hagen Quartett und dem Tokyo String Quartet. Ihr breites Repertoire reicht von der Barockmusik über die Romantik bis zeitgenössischen Komponisten wie Jörg Widmann, Wolfgang Rihm, Krzysztof Meyer, Nicolas Bacri oder Markus Schmitt. Auch in Vergessenheit geratene Werke wie das Violinkonzert von Franz Clement, das Janke mit Reinhard Goebel und den Nürnberger Symphonikern eingespielt hat, gehören zu ihrem Repertoire. Sie spielt auf einer Violine von Robert König & Michael Betcher.
Teresa Beldi
Teresa Beldi, 1993 in Hamburg geboren, absolvierte ihr Studium bei Hillel Zori an der Buchmann-Mehta School of Music in Tel Aviv, bei Claudius Popp an der Hochschule für Musik Hanns Eisler und bei Frans Helmerson an der Barenboim-Said Akademie in Berlin. Sie erhielt zudem langjährig wichtige musikalische Impulse von David Geringas und Catalin Ilea und nahm an Meisterkursen mit Arto Noras, Uzi Wiesel, Alisa Weilerstein, Peter Wiley und Jens Peter Maintz teil.
Ihre Konzerttätigkeit als Solistin und Kammermusikerin führte sie außerhalb Deutschlands bereits nach Frankreich, Israel, Italien, Rumänien, Bulgarien, in die Ukraine und die Niederlande. So spielte sie unter anderem als Solistin mit dem Banatul Timisoara Symphonieorchester, dem Oltenia Craiova Symphonieorchester, dem Philharmonischen Orchester der Staatsoper Plovdiv und den Hamburger Symphonikern in Sälen wie der Laeiszhalle Hamburg, der Halle aux Grains Toulouse und dem Großen Saal der Elbphilharmonie Hamburg. Neben den Cellokonzerten von Joseph Haydn (D-Dur), Dmitri Schostakowitsch und Edouard Lalo spielte sie 2016 Haydns Cellokonzert in C-Dur unter der Leitung von Zubin Mehta in Tel Aviv und 2019 das Cellokonzert von Antonín Dvorák mit den Hamburger Symphonikern und Ion Marin.
Als Kammermusikerin trat Teresa Beldi mehrmals im Pierre-Boulez-Saal auf, in verschiedenen Formationen und als Teil des Boulez Ensembles, beim Pfingstfestival Schloss Ettersburg, beim Usedomer Musikfestival und beim Mozartfest Würzburg (in Zusammenarbeit mit dem Minguet Quartett).
Orchestererfahrung sammelte sie zunächst als Mitglied des Bundesjugendorchesters, anschließend als Solocellistin im Buchmann Mehta Symphony Orchestra und als Praktikantin im Israel Philharmonic Orchestra. Seit 2017 ist sie Mitglied des West-Eastern Divan Orchesters unter der Leitung von Daniel Barenboim. 2018 wurde sie Akademistin bei der Staatskapelle Berlin und erhielt dort im Anschluss einen Zeitvertrag. In der Spielzeit 2021/2022 erspielte sich Teresa Beldi einen Zeitvertrag bei der Sächsischen Staatskapelle Dresden und ist seit August 2022 festes Orchestermitglied.
Sie spielt auf einem Cello von Sergio Peresson, gebaut im Jahre 1970 für Jacqueline du Pré, großzügig zur Verfügung gestellt von Daniel Barenboim.