5. Sinfoniekonzert
Mitwirkende
- Petr Popelka Dirigent
- Antoine Tamestit Bratsche
gespielte Werke
Alfred Schnittke
- Konzert für Viola und Orchester
Pjotr I. Tschaikowsky
- »Francesca da Rimini« op. 32 Sinfonische Fantasie nach Dante
Igor Strawinsky
- »L’Oiseau de feu« (Der Feuervogel) Suite für Orchester (Fassung von 1919)
Zehn Jahre lang spielte Petr Popelka Kontrabass in der Sächsischen Staatskapelle, ehe er sich ganz dem Dirigieren widmete. Der Chefdirigent der Wiener Symphoniker kehrt nun für ein Sinfoniekonzert an seine frühere Wirkungsstätte zurück. Im Gepäck hat er ein russisches Programm, das den Bogen von Pjotr I. Tschaikowsky zu Alfred Schnittke schlägt. Dessen Violakonzert zählt zu den zentralen Werken im Schaffen des wolgadeutschen Komponisten. Er kombinierte darin Elemente aus Spätromantik, Barock und Avantgarde. Diese »Polystilistik« spiegelt Schnittkes Zerrissenheit wider, die durch die Auseinandersetzung mit existenziellen Themen und der eigenen gesundheitlichen Situationen hervorgerufen wurde.
- Sonntag12.1.2511:00 UhrSemperoper
- Montag13.1.2519:00 UhrSemperoper
- Dienstag14.1.2519:00 UhrSemperoper
Konzerteinführung jeweils 45 Minuten vor Beginn im Opernkeller der Semperoper.
Konzertdauer inkl. Pause ca. 120 min
Petr Popelka
Für seinen fesselnden, authentischen und inklusiven Zugang zum Dirigieren gefeiert, ist Petr Popelka seit der Saison 2024/2025 Chefdirigent der Wiener Symphoniker. Der Tscheche ist außerdem Chefdirigent und Künstlerischer Leiter des Radio-Symphonieorchesters Prag. Zum Amtsantritt in Wien dirigierte er Arnold Schönbergs monumentale »Gurre-Lieder« am 150. Geburtstag des Komponisten im Wiener Musikverein, dem Ort der Uraufführung. Später in der Saison folgen gemeinsame Tourneen in Europa und Asien. Unter dem Namen »Primavera da Vienna« rufen Petr Popelka und die Wiener Symphoniker ab 2025 zudem ein neues Osterfestival in Triest ins Leben.
Weitere Höhepunkte der Saison sind Debüts mit dem Tonhalleorchester Zürich und dem NHK Symphony Orchestra sowie zahlreiche Wiedereinladungen zu herausragenden Orchestern europaweit. Außerdem leitete Petr Popelka 2024 zwei prestigeträchtige Fernsehkonzerte: das Konzert der Tschechischen Philharmonie zur Samtenen Revolution und das Nobelpreiskonzert mit dem Royal Stockholm Philharmonic Orchestra. Als Kurator der Tschechischen Kammermusikgesellschaft ist er in dieser Saison auch als Komponist, Kontrabassist und Pianist in Prag zu erleben. Er ist außerdem ein gefeierter Operndirigent und wird mit dem Radio-Symphonieorchester Prag seine auf drei Saisons angelegte konzertante Aufführung von Wagners »Tristan und Isolde« mit dem dritten Akt abschließen, ehe er das gesamte Werk an der Deutschen Oper Berlin leitet.
Frühere Debüts führten ihn unter anderem zum Chicago Symphony Orchestra, dem Cleveland Orchestra, dem Pittsburgh Symphony Orchestra, dem Swedish Radio Symphony Orchestra und dem Orchestre National du Capitole de Toulouse. Er gastierte außerdem am Opernhaus Zürich (Mozarts »Don Giovanni«), an der Semperoper Dresden (Schostakowitschs »Die Nase«), am Theater an der Wien (Weinbergers »Schwanda, der Dudelsackpfeifer«) und an der Osloer Oper (Strauss’ »Elektra«).
In der Saison 2019/2020 begann Petr Popelka seine Dirigierkarriere als erster Conductor Fellow des NDR Elbphilharmonie Orchesters, nachdem er von 2010 bis 2019 als stellvertretender Solokontrabassist Mitglied der Sächsischen Staatskapelle Dresden war. Wenig später wurde er Chefdirigent des Norwegischen Rundfunkorchesters in Oslo (2020–2023). Er erhielt seine musikalische Ausbildung in seiner Heimatstadt Prag und in Freiburg.
Antoine Tamestit
Bekannt für seine Musikalität und seine reichhaltige Klangfülle, seine ausgewiesene Technik und die vielgerühmte Schönheit seines Bratschentons gilt Antoine Tamestit als einer der wichtigsten Botschafter seines Instruments. Ob als Konzertsolist, Kammermusiker oder Professor für Bratsche – Tamestit ist weltweit gefragt und geschätzt. Mit seiner Stradivari von 1672, eine Leihgabe der Habisreutinger-Stiftung, deren warmer Klang ihn an den »eines italienischen Opernsängers« erinnert, ist er stets auf der Suche nach einem originären Zugang zur Musik. Im Trio Zimmermann spielt er seit 2007 regelmäßig mit seinen Musikerkollegen Christian Poltéra und Frank Peter Zimmermann. 2019 lud letzterer Tamestit dazu ein, sein Debüt bei der Staatkapelle zu geben. Hierzu spielten sie Mozarts Sinfonia concertante KV 364 im Rahmen eines Sonderkonzertes an der Semperoper.
Geboren 1979 in Paris, lernte der Sohn eines Geigenlehrers und Komponisten bei Jean Sulem, Jesse Levine und Tabea Zimmermann. Er erhielt mehrere renommierte Preise, darunter den ersten Preis beim ARD-Musikwettbewerb. Einspielungen seines breiten Repertoires erscheinen beim Label Harmonia Mundi. Seine Begeisterung für die Musik der Gegenwart zeigt sich an einer Vielzahl von Werken, die er aus der Taufe hob.