7. Sinfoniekonzert

© Oliver Killig
Daniele Gatti, Dirigent
© Robert Recanatesi
Sara Blanch, Sopran
© Markenfotografie
Christian Gerhaher, Bariton

Mitwirkende

  • Daniele Gatti Dirigent
  • Sara Blanch Sopran
  • Christian Gerhaher Bariton

gespielte Werke

Gustav Mahler

  • »Der Schildwache Nachtlied« aus »Des Knaben Wunderhorn«
  • »Das irdische Leben« aus »Des Knaben Wunderhorn«
  • »Lied des Verfolgten im Turm« aus »Des Knaben Wunderhorn«
  • »Wo die schönen Trompeten blasen« aus »Des Knaben Wunderhorn«
  • »Revelge« aus »Des Knaben Wunderhorn«
  • »Der Tamboursg'sell« aus »Des Knaben Wunderhorn«
  • Sinfonie Nr. 4 G-Dur

Mit der Vierten führt Daniele Gatti seinen Mahler-Zyklus fort, der zunächst die vier »Wunderhorn«-Sinfonien in den Mittelpunkt stellt. Um die inneren Beziehungen zu verdeutlichen, kombiniert Gatti das Werk mit sechs Liedern der originalen Sammlung »Des Knaben Wunderhorn«. Die Vierte ist die kürzeste und zugänglichste Sinfonie des Komponisten. Sie zeichnet sich durch helle und heitere Stimmung aus und hebt sich von den oft düstereren Schwesterwerken ab. Drei instrumentale Sätze eröffnen das Werk, ehe der letzte Satz ein kindlich-naives »Wunderhorn«-Lied offenbart – gesungen von einer Sopranistin und Ausdruck außergewöhnlicher Glückseligkeit, wie sie bei Mahler sonst nur selten zu finden ist.

  • Sonntag
    2.3.25
    11:00 Uhr
    Semperoper
    Ticket-Preis:
    45 – 82 €
  • Montag
    3.3.25
    19:00 Uhr
    Semperoper
    Ticket-Preis:
    36 – 82 €
  • Dienstag
    4.3.25
    19:00 Uhr
    Semperoper
    Ticket-Preis:
    36 – 82 €

Konzerteinführung jeweils 45 Minuten vor Beginn im Opernkeller der Semperoper.

Daniele Gatti

Seit der Saison 2024/25 ist Daniele Gatti Chefdirigent der Sächsischen Staatskapelle Dresden. Bereits im Februar 2000 gab Gatti auf Einladung des damaligen Chefdirigenten Giuseppe Sinopoli seinen Einstand am Pult des Orchesters mit Werken von Mendelssohn Bartholdy, Hindemith und Brahms und kehrte in den folgenden Jahren mehrfach nach Dresden zurück. Gattis meisterhafte Beherrschung des Kernrepertoires der Staatskapelle, seine visionären Interpretationen und sein feines Gespür für den Klang und die Besonderheiten dieses Traditionsorchesters garantieren herausragende Konzertmomente. In seiner zweiten Saison findet der erste vollständige Mahler-Zyklus der Staatskapelle mit den »Wiener Jahren« seine Fortsetzung.  

 

Neben seiner Position in Dresden ist Daniele Gatti zudem Chefdirigent des Teatro del Maggio Musicale Fiorentino, Musikdirektor des Orchestra Mozart und seit 2016 als künstlerischer Berater des Mahler Chamber Orchestra aktiv. Im gleichen Jahr nahm er seine Dirigierdozentur an der Accademia Musicale Chigiana in Siena auf.

 

1961 in Mailand geboren, studierte Daniele Gatti Komposition und Orchesterdirigieren am Conservatorio Giuseppe Verdi in seiner Heimatstadt. Sein Debüt an der Mailänder Scala gab er mit 27 Jahren. Es folgten erste Festengagements bei wichtigen Musikinstitutionen wie der Accademia Nazionale di Santa Cecilia, dem Royal Opera House in London, dem Royal Philharmonic Orchestra und dem Teatro Comunale di Bologna. Anschließend war er Chefdirigent des Orchestre National de France (2008–2016), am Opernhaus Zürich (2009–2012) und des Concertgebouworkest in Amsterdam (2016–2018) sowie bis 2022 Musikdirektor des Teatro dell'Opera di Roma. Darüber hinaus gastiert er bis heute regelmäßig u. a. bei den Berliner Philharmonikern, den Wiener Philharmonikern, dem Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks und dem Orchestra Filarmonica della Scala.

 

Als Operndirigent ebenso gefragt, leitete er wichtige Neuproduktionen wie »Falstaff« in einer Inszenierung von Robert Carson in London, Mailand und Amsterdam, »Parsifal« in der Inszenierung von Stefan Herheim, mit dem er 2008 die Bayreuther Festspiele eröffnete, sowie in einer Inszenierung von François Girard an der Metropolitan Opera in New York und vier Opern bei den Salzburger Festspielen: Richard Strauss’ »Elektra«, Puccinis »La bohème«, Wagners »Die Meistersinger von Nürnberg« und Verdis »Il trovatore«. 

 

2008 dirigierte er »Don Carlo« zur Saisoneröffnung der Mailänder Scala sowie »Lohengrin«, »Lulu«, »Die Meistersinger von Nürnberg«, »Falstaff« und »Wozzeck«. Anlässlich des Verdi-Jubiläums 2013 leitete er »La traviata« beim Saisonauftakt am selben Haus.

 

Er eröffnete mehrere Spielzeiten des Teatro dell'Opera di Roma mit Opern wie Wagners »Tristan und Isolde«, Berlioz’ »La damnation de Faust«, Verdis »Rigoletto« und »Les vêpres siciliennes«, Rossinis »Il barbiere di Siviglia« und der Uraufführung von Giorgio Battistellis »Julius Caesar«. Im Jahr 2023 dirigierte er im Rahmen des 85. Festivals des Maggio Musicale Fiorentino Verdis »Falstaff« und alle Sinfonien von Tschaikowsky. 

 

Im Jahr 2024 leitete er die Saisonauftaktkonzerte der Staatskapelle Dresden und der Wiener Philharmoniker. Tourneen mit beiden Orchestern führten ihn anschießend in die wichtigsten Musikzentren Europas. Im Sommer 2025 wird er für die Neuproduktion der »Meistersinger von Nürnberg« zu den Bayreuther Festspielen zurückkehren.

 

Daniele Gattis umfangreiche Diskografie zeugt von seinem breiten Repertoire. Für Sony Classical hat er mit dem Orchestre National de France Werke von Debussy und Strawinsky sowie eine DVD von Wagners »Parsifal« an der Metropolitan Opera in New York aufgenommen. In der Reihe »RCO Live« brachte er gemeinsam mit dem Concertgebouworkest Berlioz’ »Symphonie fantastique«, mehrere Mahler-Sinfonien, eine DVD mit Strawinskys »Le sacre du printemps« zusammen mit Debussys »L'après-midi d'un faune« und »La mer«, eine DVD mit Strauss’ »Salome« an der Niederländischen Nationaloper sowie eine CD mit Bruckners Neunter Sinfonie zusammen mit dem Vorspiel und dem »Karfreitagszauber« aus Wagners »Parsifal« heraus. 2019 veröffentlichte C-Major eine DVD von Wagners »Tristan und Isolde« unter der musikalischen Leitung von Daniele Gatti, inszeniert am Teatro dell’Opera a di Roma.

 

Insgesamt dreimal wurde Daniele Gatti mit dem Premio »Franco Abbiati« der italienischen Musikkritik als bester Dirigent ausgezeichnet, 2016 wurde ihm für seine Arbeit als Musikdirektor des Orchestre National de France der Titel Chevalier de la Légion d’honneur der Französischen Republik verliehen. In seinem Heimatland wurde er außerdem mit dem Großen Verdienstorden geehrt.

 

Sara Blanch

Die in Darmós (Spanien) geborene lyrische Sopranistin Sara Blanch begann ihre künstlerische Laufbahn als Tänzerin (klassisch und spanisch), Pianistin und Chorsängerin. Im Alter von 14 Jahren begann sie ihr Gesangsstudium und trat mit 16 Jahren erstmals in einer zeitgenössischen Oper am Teatre Nacional de Catalunya auf. Sie schloss ihr Gesangsstudium am Conservatori Superior de Música del Liceu in Barcelona ab. 2013 gab sie ihr Operndebüt beim Rossini Festival in Pesaro in der Rolle der Folleville (»Il Viaggio a Reims«). Nach Preisen bei mehreren Wettbewerben, darunter der Concurs Internacional de cant Montserrat Caballé 2014, der Wettbewerb Josep Mirabent i Magrans de Sitges 2015 und der Wettbewerb Tenor Viñas 2016, bei dem sie gleich acht Preise erhielt, folgten Einladungen an renommierte Theater und zu wichtigen Festivals wie das Gran Teatro del Liceu (Barcelona), das Teatro Real (Madrid), das Teatro de la Zarzuela (Madrid), das Teatro Campoamor (Oviedo), das Teatro Regio (Turin), das Teatro Verdi (Salerno), das Teatro de la Maestranza (Sevilla), das Palau de la Música (Barcelona), das Tschaikowski-Theater (Perm), das Teatro del Maggio (Florenz), das Teatro Massimo (Palermo), das Palau de les Arts (Valencia), zu den Salzburger Festspielen, dem Donizetti Opera Festival (Bergamo), dem Castell de Peralada Festival, an das Théâtre antique d’Orange (Musiques en Fête), das Théâtre des Champs-Élysées (Fauteuils d’Orquestre) und zu Rossini in Wildbad.

Sara Blanch hat bereits mehr als 27 Opernrollen gesungen. Besondere Erfolge feierte sie unter anderem als Norina (»Don Pasquale«), Lucia (»Lucia di Lammermoor«), Matilde (»Matilde di Shabran«), Fiorilla (»Il turco in Italia«), Adina (»L’elisir d’amore«), Königin der Nacht (»Die Zauberflöte«), Adèle (»Le comte Ory«), Marie (»La Fille du Régiment«), Zerbinetta (»Ariadne auf Naxos«). Ihre Operntätigkeit geht einher mit einer bedeutenden Konzerttätigkeit, die sich auch auf sinfonisches Repertoire, Oratorien, Lieder und Liederabende erstreckt. Demnächst ist sie unter anderem am Gran Teatre del Liceu (Barcelona), dem Théâtre National de Nice, dem Teatro Campoamor (Oviedo), dem Teatro Filarmonico di Verona, dem Teatro del Maggio Musicale Fiorentino und dem Teatro Real (Madrid) zu hören.

Christian Gerhaher

Während seiner Studienzeit bei Paul Kuën und Raimund Grumbach besuchte Christian Gerhaher an der Münchner Hochschule für Musik die Opernschule und studierte dort Liedgesang bei Friedemann Berger. Neben einem Medizinstudium rundete er seine stimmliche Ausbildung in Meisterkursen bei Dietrich Fischer-Dieskau, Elisabeth Schwarzkopf und Inge Borkh ab. Derzeit betreut Christian Gerhaher gemeinsam mit Gerold Huber eine Klasse in Liedgestaltung an der Münchner Hochschule für Musik und Theater und unterrichtet zudem gelegentlich an der Royal Academy of Music in London.

Gerold Huber und er widmen sich als Duo nun seit weit über 30 Jahren der Liedinterpretation – in Konzerten und Aufnahmen –, seit langem mit bedeutenden Preisen ausgezeichnet. Das Liedduo tritt regelmäßig in den internationalen Liedzentren auf: in den New Yorker Sälen, im Muziek- und Concertgebouw Amsterdam, in der Kölner, Luxemburger und Berliner Philharmonie, der Pariser Cité de la musique, im Konzerthaus und Musikverein Wien, im Madrider Teatro de la Zarzuela, in der Mailänder Scala sowie besonders häufig in der Londoner Wigmore Hall; darüber hinaus bei den Festivals in München, Aix, Heidelberg, Salzburg, Granada, Berlin, Luzern, Edinburgh, beim Rheingau Musik Festival, dem Schleswig-Holstein Musik Festival und anderen.

Die Zusammenarbeit mit Dirigenten wie Daniel Harding, Sir Simon Rattle, Herbert Blomstedt, Bernard Haitink, Pierre Boulez, Christian Thielemann, Kirill Petrenko, Nikolaus Harnoncourt, Antonio Pappano, Daniel Barenboim, Andris Nelsons und Mariss Jansons führt Christian Gerhaher in die bedeutenden Konzertsäle der Welt. Zu den Orchestern, mit denen er häufig arbeitet, zählen das London Symphony Orchestra, das Concertgebouworkest Amsterdam, die Berliner Philharmoniker, deren Artist in Residence er als erster Sänger war, sowie die Symphonieorchester des Schwedischen und speziell des Bayerischen Rundfunks.

Besonders markante Projekte der vergangenen Saison waren die erneuten Begegnungen mit Kirill Petrenko und Sir Simon Rattle in Konzerten mit den Berliner Philharmonikern und dem Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks sowie das Debüt an der Metropolitan Opera als Wolfram und zum Saisonende das Rollendebüt als Golaud in der Neuproduktion von Debussys »Pelléas et Mélisande« in der Regie von Jetske Mijnssen bei den Münchner Opernfestspielen – eine Partie, mit der Gerhaher sein Opernfach deutlich erweitert hat.

Die Liederabende der laufenden Saison stehen ganz im Zeichen Robert Schumanns – nach der einzigartigen Einspielung des gesamten Schumann’schen Liedschaffens bei Sony Classical stellen Christian Gerhaher und Gerold Huber in vier verschiedenen Liedprogrammen, darunter ein Programm im Duo mit Julia Kleiter, eine breite Auswahl aus dieser Sammlung dem Publikum auch in Konzerten vor, z. B. in Dublin, Cambridge, Dallas, Montreal und Princeton, im März 2025 auf einer Asientournee in Seongnam, Shanghai, Taipeh, Hongkong und Tokyo. Die Londoner Wigmore Hall, in der alle vier Programme in der laufenden Saison zu erleben sind, die Schubertiade Hohenems, die Münchner Opernfestspiele und die Salzburger Festspiele sind Partner bei diesem Schumann-Projekt.

Auf der Opernbühne ist Christian Gerhaher ein gesuchter Darsteller, ausgezeichnet unter anderem mit dem »Laurence Olivier Award« oder dem Theaterpreis »Der Faust«. Zu seinen Partien zählen unter anderem Posa (Verdis »Don Carlo«), Amfortas (Wagners »Parsifal«), Lenau (Holligers »Lunea«, UA 2018), Figaro und Conte (Mozarts »Le nozze di Figaro«) sowie die Titelpartien in Monteverdis »L’Orfeo«, Mozarts »Don Giovanni«, Debussys »Pelléas et Mélisande«, Verdis »Simon Boccanegra« und Henzes »Der Prinz von Homburg«. Ein Meilenstein in Christian Gerhahers Opernlaufbahn war seine Darstellung des Wozzeck im September 2015 in Andreas Homokis gefeierter Inszenierung am Opernhaus Zürich. Die Schlüsselrolle des Wolfram in Wagners »Tannhäuser« ist weiterhin eine Konstante in seinem Kalender an den Opernhäusern in Berlin, Wien, London und München sowie bei den Salzburger Osterfestspielen. An der ihm eng verbundenen Oper Zürich begann Christian Gerhaher die Saison mit einer Wiederaufnahme von »Simon Boccanegra« und beschließt sie ebendort mit einer szenischen Neuproduktion von Mendelssohns »Elias« (Regie Andreas Homoki, der damit seine Intendanz beendet).

Als Exklusivpartner veröffentlicht Christian Gerhaher seine CDs bei Sony Music. Mit dem Pianisten Gerold Huber nahm er unter anderem die Zyklen Schuberts und Mahlers auf. Im Herbst 2021 erschien – ein heutzutage einmaliges Projekt, das das Liedduo über Jahre hinweg begleitet und beschäftigt hat – die Gesamteinspielung sämtlicher Lieder Robert Schumanns in Koproduktion mit dem Bayerischen Rundfunk und dem Heidelberger Frühling. Anfang 2022 erschienen die Einspielungen von Schoecks »Elegie« mit dem Kammerorchester Basel und Heinz Holliger, von Holligers Dichteroper »Lunea« (bei ECM) und von Rihms »Stabat Mater« gemeinsam mit Tabea Zimmermann, außerdem Gerhahers »Lyrisches Tagebuch« (eine Essaysammlung zur Liedinterpretation beim C. H. Beck-Verlag). 2023 erschien Mahlers »Lied von der Erde« mit Piotr Beczała als Tenorpartner und Gerold Huber am Klavier.

Christian Gerhaher und seine Frau leben mit ihren drei Kindern in München.