Sonderkonzert am Vorabend der Internationalen Schostakowitsch Tage Gohrisch

Marie Jacquot, Dirigentin
© Marco Borggreve
Kirill Gerstein, Klavier
© Markenfotografie
Helmut Fuchs, Trompete

Mitwirkende

  • Marie Jacquot Dirigentin
  • Kirill Gerstein Klavier
  • Helmut Fuchs Trompete

gespielte Werke

Dmitri Schostakowitsch

  • Festliche Ouvertüre op. 96
  • Klavierkonzert Nr. 1 c-Moll op. 35 für Trompete, Klavier und Orchester
  • Klavierkonzert Nr. 2 F-Dur op. 102

Kurt Weill

  • Sinfonie Nr. 2

Welten trennen Schostakowitschs Klavierkonzerte. Das Erste stammt aus dem Jahr 1933. Es erinnert mit seinem spritzigen Humor an Stummfilmmusik: Der Komponist hatte sich einst als Kinopianist seinen Unterhalt verdient. Das neoklassische Zweite von 1957 hingegen scheint aus der Zeit gefallen. »Ich habe ein Klavierkonzert beendet, das keinerlei Wert besitzt«, urteilte der Russe. Doch wie so vieles darf man diese Worte nicht auf die Waagschale legen: Schostakowitsch komponierte das Werk für seinen Sohn, dem er Aufführungen nicht verbauen wollte. Zur Eröffnung der Schostakowitsch-Tage kombiniert Marie Jacquot das janusköpfige Paar mit der 1934 im Pariser Exil uraufführten 2. Sinfonie von Kurt Weill.

  • Mittwoch
    25.6.25
    20:00 Uhr
    Kulturpalast Dresden
    Ticket-Preis:
    10 – 38 €

Das Konzert am 21. Mai wird aufgezeichnet.

Konzertdauer inkl. Pause ca. 120 min

Marie Jacquot

Marie Jacquot hat sich durch zahlreiche erstklassige Debüts bei hochkarätigen Orchestern, ihre konsequente musikalische Arbeit und ihre Entdeckungsfreude im gesamten Repertoire in die vorderste Reihe spannender junger DirigentInnen gespielt.
Seit der Spielzeit 2023/24 ist Marie Jacquot Erste Gastdirigentin der Wiener Symphoniker, mit denen sie in Konzerten im Wiener Konzerthaus, im Wiener Musikverein, bei den Bregenzer Festspielen, und auf Tournee zu hören ist. Mit der Spielzeit 2024/25 übernimmt sie außerdem die Aufgabe der Chefdirigentin des Royal Danish Theatre Copenhagen. Ab 2026/27 wird sie Chefdirigentin des WDR Sinfonieorchesters.
Zusätzlich zu ihren Konzerten mit den Wiener Symphonikern war Marie Jacquot in der laufenden Spielzeit für eine Neuproduktion „Eugen Onegin“ an der Oper in Kopenhagen zu Gast und leitete u.a. Konzerte der Münchner Philharmoniker, des Swedish Radio Symphony Orchestra, der Göteborger Symphoniker, des Danish National Symphony Orchestra, des Dallas Symphony Orchestra sowie des Yomiuri Nippon Symphony Orchestra. Zum Ende der Spielzeit gibt sie mit der Uraufführung von Marc-André Dalbavies „Melancholie des Widerstands“ ihr Debüt an der Deutschen Staatsoper Berlin.
Debüts der Spielzeit 2024/25 führen sie u.a. zum Orchestre National de France, zum Oslo Philharmonic, den Hamburger Philharmonikern und zum Orchestre Symphonique de Montréal. Opernpremieren dirigiert sie in Kopenhagen und Frankfurt, mit den Wiener Symphonikern ist sie u.a. auf einer Deutschlandtournee unterwegs.
Erfolgreiche Debüts und Wiedereinladungen der vergangenen Spielzeiten umfassen u.a. das Gewandhausorchester Leipzig, die Sächsische Staatskapelle Dresden, die Symphonieorchester des BR München, WDR Köln, hr Frankfurt und mdr Leipzig, sowie das DSO Berlin, die Karajan-Akademie der Berliner Philharmoniker, das Malmö SO und das Orchestre de Chambre de Lausanne.
Auch im Opernbereich war sie an prominenten Häusern in einem breiten Repertoire zu Gast, u.a. an der Semperoper Dresden (Eötvös‘ „Der goldene Drache“, „Carmen“), der Staatsoper Stuttgart („Medée“, „Don Giovanni“), der Deutschen Oper Berlin („La traviata“), der Komischen Oper Berlin (Thomas‘ „Hamlet“), der Opéra National du Rhin Strasbourg (UA v. Thierry Pécou), der Flämischen Oper Antwerpen/Gent („Le nozze di Figaro“) und der Opéra National de Lorraine in Nancy („L’amour des trois oranges“).
Zwischen 2016 und 2019 war Marie Jacquot Erste Kapellmeisterin und Stv. des GMD in Würzburg, zwischen 2019 und 2022 Kapellmeisterin an der Deutschen Oper am Rhein Düsseldorf/Duisburg.
Nach einem Posaunenstudium in Paris studierte Marie Jacquot Dirigieren in Wien und Weimar, sie war Stipendiatin des Deutschen Musikrats.
2016 war sie Assistentin von Kirill Petrenko an der Bayerischen Staatsoper für die Uraufführung von Miroslav Srnkas „South Pole“ und leitete im Anschluss daran zwei eigene Produktionen bei den Münchener Opernfestspielen.
Zu ihren Auszeichnungen zählt der “Ernst-Schuch-Preis” in 2019, im Februar 2024 trug sie den Sieg in der Kategorie „Révélation/Chef d’orchestre“ bei den 31. „Victoires de la Musique Classique“ davon.

Kirill Gerstein

Kirill Gersteins Faszination für musikalische Entdeckungen, kombiniert mit seiner Neugier, Fantasie und Virtuosität, hat ihn zu einem der überzeugendsten Interpreten unserer Zeit gemacht. Zuletzt war er Artist in Residence beim Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks, Spotlight Artist beim London Symphony Orchestra, Resident Artist beim Festival Aix-en-Provence sowie Kurator der dreiteiligen Konzertreihe »Busoni and his World« in der Wigmore Hall.

Als Verfechter zeitgenössischer Musik hat Kirill Gerstein neue Werke von Timo Andres, Chick Corea, Alexander Goehr, Oliver Knussen und Brad Mehldau in Auftrag gegeben und uraufgeführt. Er nahm Thomas Larchers Klavierkonzert mit dem Bergen Philharmonic Orchestra und Ed Gardner für ECM auf. In der Saison 2025/2026 ist die Uraufführung eines neuen Klavierkonzertes von Francisco Coll geplant. Die weltweit erste Aufnahme von Thomas Adès’ Concerto for Piano and Orchestra mit dem Boston Symphony Orchestra wurde mit dem Gramophone Award 2020 ausgezeichnet.

Zu den Highlights der aktuellen Saison gehören die Aufführung von Messiaens »From the Canyons to the Stars« mit Sir Simon Rattle und der Karajan-Akademie beim Musikfest Berlin, Auftritte mit Busonis Klavierkonzert mit den Berliner Philharmonikern, dem Orchestre National de France, dem BBC Symphony Orchestra und dem Gulbenkian Orchestra in Lissabon, Wiedereinladungen nach Asien und in die USA, Konzerte mit dem Concertgebouworkest Amsterdam, dem Budapest Festival Orchestra und den Wiener Symphonikern sowie Recitals in Wien, Berlin und London.

Kirill Gerstein wurde 1979 in Voronezh, Russland, geboren. Nach einer zufälligen Begegnung mit Gary Burton in St. Petersburg wurde er im Alter von 14 Jahren an das Berklee College of Music in Boston eingeladen. Mit 16 Jahren schloss er sein Studium an der Manhattan School of Music in New York ab und setzte es bei Dmitri Bashkirov in Madrid und Ferenc Rados in Budapest fort. Als Gewinner des ersten Preises beim 10. Arthur Rubinstein Wettbewerb erhielt Kirill Gerstein 2010 den prestigeträchtigen Gilmore Artist Award sowie ein Avery Fisher Career Grant.

2021 wurde ihm der Ehrendoktortitel der Manhattan School of Music verliehen. Er ist Professor für Klavier an der Hochschule für Musik Hanns Eisler Berlin und Dozent an der Kronberg Academy.

Helmut Fuchs

Helmut Fuchs, geboren 1984 in Oberndorf bei Salzburg, erhielt im Alter von sechs Jahren seinen ersten Trompetenunterricht im Musikschulwerk Salzburg bei Martin Mühlfellner. 2001 wechselte er zu Igor Oder, von dem er auch während seiner Zeit bei der Militärmusik in Salzburg (2003 - 2004) unterrichtet wurde.

2004 begann er ein Trompetenstudium an der Universität Mozarteum Salzburg und wechselte 2005 an die Universität für Musik und darstellende Kunst Wien zu Josef Pomberger. Neben seiner Konzertfachausbildung studierte er auch Instrumentalpädagogik Trompete. Beide Studiengänge schloss er 2012 bzw. 2013 mit Auszeichnung ab.

Während seines Studiums wirkte er als Substitut an der Solo-Trompete in den renommiertesten Orchestern Europas, u. a. bei den Berliner Philharmonikern, den Wiener Philharmonikern, beim Orchestre Philharmonique de Monte-Carlo, bei den Wiener Symphonikern.

Als Solist gastiert er regelmäßig im In- und Ausland, unter anderem mit dem Konzert für Trompete, Klavier und Orchester von Schostakowitsch, dem Konzert für Trompete und Orchester von Joseph Haydn, dem 2. Brandenburgischen Konzert von J. S. Bach und »Jauchzet Gott in allen Landen« von J. S. Bach zusammen mit der Sächsischen Staatskapelle Dresden, Christian Thielemann, Diana Damrau, Denis Mazujew und Viktoria Postnikova.

Im Jahr 2014 wurde er als Trompeter an der Opéra de Nice verpflichtet, seit dem Jahr 2016 ist Helmut Fuchs Solo-Trompeter der Sächsischen Staatskapelle Dresden.