© Olliver Killig

16. Internationale Schostakowitsch Tage Gohrisch

26. – 29. Juni 2025
Kurort Gohrisch, Sächsische Schweiz

In Kooperation mit der Kammermusik der Sächsischen Staatskapelle Dresden

Im Jahr 2025 wird weltweit des 50. Todestages von Dmitri Schostakowitsch gedacht. Dieser Jahrestag prägt auch die Inter­nationalen Schostakowitsch Tage Gohrisch, die seit nunmehr 16 Jahren das einzige regelmäßig stattfinden­de Schostakowitsch-Festival weltweit darstellen. Dann werden erneut Musikbegeisterte aus aller Welt in den kleinen Luftkurort Gohrisch inmitten der Sächsischen Schweiz pilgern, wo Schostakowitsch 1960 mit dem Achten Streichquartett eines seiner wichtigsten Werke komponierte.

Dass sich die Schostakowitsch Tage innerhalb weniger Jahre auf der internationalen Festivallandkarte etablieren konnten, ist nicht zuletzt der Sächsischen Staatskapelle Dresden zu verdanken, die das Festival mitinitiiert hat und von Anfang an künstlerisch trägt. Nach Vorbild der Kammermusik der Staatskapelle verzichten in Gohrisch bis heute sämtliche Künstlerinnen und Künstler auf ein Honorar und treten lediglich für ein »Frackgeld« von 10 € auf. Dies hat namhafte Mitwirkende nicht vom Besuch in Gohrisch abgehalten, ganz im Gegenteil: Igor Levit, Gidon Kremer, Yulianna Avdeeva, Matthias Goerne, das Borodin-Quartett, das Quatuor Danel, Michail, Vladimir und Dmitri Jurowski – sie alle und viele andere musizierten in Gohrisch aus Begeisterung für die Sache!

Eine enge Zusammenarbeit verbindet das Festival, das vom Freistaat Sachsen in­­stitutionell gefördert wird, mit den Schostakowitsch-Archiven in Moskau und Paris. Sie stellen den Schostakowitsch Tagen noch immer regelmäßig Neues aus der Feder des Namensgebers zur Verfügung: Mehr als ein Dutzend Uraufführungen von Schostakowitsch-Werken konnte das Publikum in Gohrisch so in den vergangenen Jahren miterleben. Für das Jubiläumsjahr sind weitere Raritäten und bislang wenig Bekanntes mit namhaften Schostakowitsch-Interpreten auf der Bühne der Konzertscheune zu erwarten.

Neben den Novitäten darf sich das Publikum 2025 an den vier Festivaltagen wieder auf spannende Programmzusammenstellungen freuen, die den Blick auf Dmitri Schostakowitsch 50 Jahre nach seinem Tod aus ungewöhnlicher oder neuer Perspektive schärfen.

Zu einer Tradition ist seit 2016 das Sonderkonzert der Sächsischen Staatskapelle am Vorabend der Schostakowitsch Tage in Dresden geworden. Dieses wird 2025 von der französischen Dirigentin Marie Jacquot geleitet, die im Dresdner Kulturpalast gemeinsam mit dem Pianisten Kirill Gerstein gleich beide Klavierkonzerte von Schostakowitsch zur Aufführung bringen wird.


Das Programm und die Mitwirkenden der 16. Internationalen Schostakowitsch Tage Gohrisch werden im Frühjahr 2025 bekannt gegeben. Informationen und Kartenbuchungen unter www.schostakowitsch-tage.de


Der Verein

Im Juli 1960 weilte der sowjetische Komponist Dmitri Schostakowitsch, eine der Leitfiguren der Musik des 20. Jahrhunderts, für einige Tage in Gohrisch, dem ältesten Luftkurort der Sächsischen Schweiz, vierzig Kilometer südöstlich von Dresden gelegen. Im dortigen Gästehaus des Ministerrates der DDR komponierte er eines seiner kammermusikalischen Hauptwerke, das sein existentielles Leiden unter dem Sowjetregime in erschütternder Weise zum Ausdruck bringt: das Streichquartett Nr. 8 c-Moll op. 110. Es ist nachweislich das einzige Werk, das Schostakowitsch außerhalb der Sowjetunion komponierte. 1972 war er ein zweites Mal in Gohrisch zu Gast.

Um Schostakowitschs Aufenthalte in Gohrisch ins heutige Bewusstsein zu bringen und angemessen zu würdigen, wurde im Juni 2009 ein Verein gegründet (»Schostakowitsch in Gohrisch e.V.«), der sich diesem Anliegen seither mit großem Engagement widmet. Mit den Internationalen Schostakowitsch Tagen Gohrisch richtete der Verein im September 2010 – genau 50 Jahre nach Schostakowitschs erstem Besuch in dem Luftkurort – erstmals ein dreitägiges Festival aus, das die Musik Schostakowitschs in Gohrisch zum Klingen brachte. Das Festival findet seitdem alljährlich statt und ist damit das einzige regelmäßige Schostakowitsch-Festival in der internationalen Festivallandschaft.

Eine Initiative der Sächsischen Staatskapelle Dresden

Der Festivalzeitraum orientiert sich an jener Zeitspanne, in der Schostakowitsch sein achtes Streichquartett in Gohrisch komponierte (12. bis 14. Juli 1960). Ab dem Jahr 2017 wird das Festival mit einem großen Sonderkonzert der Sächsischen Staatskapelle Dresden in der Semperoper eröffnet; an den drei Folgetagen erklingen Kammerkonzerte in der Gohrischer Konzertscheune. Ergänzt wird das Programm in jedem Jahr durch Gesprächsveranstaltungen mit Künstlern und Zeitzeugen sowie Vorträgen und Führungen. Durch die Verleihung des »Internationalen Schostakowitsch Preises Gohrisch« werden außerdem alljährlich Persönlichkeiten gewürdigt, die sich in besonderer Weise um das Schaffen Schostakowitschs verdient gemacht haben.

Die Sächsische Staatskapelle Dresden hat das Festival mitinitiiert und richtet es seit Anbeginn maßgeblich künstlerisch aus.

Weitere Informationen unter www.schostakowitsch-tage.de